Wie wird die berufliche Ausbildung in den naturwissenschaftlich-technischen Berufen wieder attraktiv? Wie lassen sich ihre bisherigen Stärken bewahren? Wie lässt sich der drohende Fachkräftemangel abwenden? Darüber diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf dem 3. Nationalen MINT Gipfel, den Bildungsministerin Johanna Wanka am 25. Juni in Berlin eröffnete.
Dr. Nathalie von Siemens betont in ihrem Grußwort: „Eine erfolgreiche Berufsausbildung in einem der staatlich anerkannten Ausbildungsberufe schafft für junge Menschen den Einstieg in ein chancenreiches Berufsleben mit hervorragenden Möglichkeiten zur individuellen Entfaltung und Weiterentwicklung. Dabei ist der Auftrag der beruflichen Bildung nicht beschränkt auf das Erlernen von fachlichen Fähigkeiten. Bildung impliziert auch die Ausbildung der Urteilsfähigkeit sowie die Festigung einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.“
Lange Zeit hoch geschätzt, gerät das Modell „Berufliche Ausbildung“ vor allem wegen der zunehmenden Digitalisierung vieler Ausbildungsberufe und der größeren Beliebtheit von Arbeitsstellen mit Studienabschluss immer stärker unter Druck. Als Fördermaßnahme definierten die Teilnehmer eine Strategie mit vier Eckpfeilern: die Optimierung der Aufstiegschancen, eine bessere Verzahnung zwischen beruflicher und akademischer Bildung, neue Einstiegsmöglichkeiten in die berufliche MINT-Bildung und erweiterte Auswahlkriterien für Bewerber sowie eine Berufs- und Studienorientierung, die sich mehr an der Praxis ausrichtet.
Dr. Nathalie von Siemens wird neue Sprecherin des MINT Forums
Henning Kagermann übergab am Ende des 3. Nationalen MINT Gipfels sein Sprecheramt turnusgemäß an Dr. Nathalie von Siemens. Sie wird am 1. Juli 2015 gemeinsam mit dem amtierenden Sprecher Thomas Sattelberger ihre Arbeit für das Nationale MINT Forum aufnehmen.
Das Nationale MINT Forum wurde 2012 als Zusammenschluss von zivilgesellschaftlichen Akteuren gegründet. Über 30 große, überregional tätige Wissenschaftseinrichtungen, Stiftungen und Verbände setzten sich für eine bessere Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) entlang der gesamten Bildungskette ein. Sie verstehen MINT-Bildung als wesentlichen Bestandteil einer umfassenden Bildung und stellen einmal im Jahr ihre Aktivitäten und Ergebnisse auf dem MINT Gipfel vor. Der Austausch mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ist dabei ein herausragendes Anliegen.