Am Schülerforschungszentrum Berchtesgadener Land ist heute das Projekt „Integration durch MINT“ angelaufen. Bei diesem von der School of Education der Technischen Universität München (TUM) entwickelten Programm werden junge Geflüchtete nicht nur über die gängigen Themen eines Deutschkurses, sondern auch über Inhalte aus den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) an die deutsche Sprache herangeführt.
18 junge Frauen und Männer aus Afghanistan, Eritrea und Nigeria nehmen an der ersten Kurseinheit teil, die bis Ende Juli läuft. Im Rahmen des Unterrichts erlernen sie zum Beispiel im Fach Mathematik sprachlich und inhaltlich die Zahlen und Grundrechenarten. Im Bereich Naturwissenschaften sind unter anderem eine Exkursion zur heimischen Tier- und Pflanzenwelt und ein Orientierungslauf mit Karten und Kompass geplant. Darüber hinaus werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Basis eines interkulturellen Ansatzes mit den verfassungsgemäßen Werten und den Grundzügen der politisch-gesellschaftlichen Ordnung Deutschlands vertraut gemacht.
„Unser Ziel war es, das Schülerforschungszentrum noch stärker zu einem Lernort zu machen, der neben Mathematik und Naturwissenschaften auch den sozialen Kontext mit einbezieht“, sagt Prof. Kristina Reiss, Dekanin der TUM School of Education, die für die Förderung des Projektes die Siemens-Stiftung gewinnen konnte. Das Projekt „Integration durch MINT“ wurde von Prof. Peter Hubwieser, dem wissenschaftlichen Leiter des Schülerforschungszentrums Berchtesgadener Land, ins Leben gerufen.
Das Schülerforschungszentrum steht unter gemeinsamer Trägerschaft des Landkreises Berchtesgadener Land und der TUM. An Kurstagen, in Forscherwochen und in regelmäßigen Clubs können Schulklassen und andere Gruppen dort mehr zu den MINT-Fächern erfahren und in die Wissenschaft eintauchen.
Im September 2016 beginnt der zweite, weiterführende Teil des Kurses. In diesem können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die erworbenen Kenntnisse in Theorie und Praxis und in direkter Zusammenarbeit mit den Betrieben vor Ort vertiefen. So soll den jungen Geflüchteten auch der Einstieg in Praktika, Ausbildung und die Arbeitswelt erleichtert und damit die Basis für eine gelungene Integration geschaffen werden.
„Das Projekt Integration durch MINT ermöglicht, dass wichtige Sprach- und Wertekompetenzen gebildet und Grundkenntnisse in den Zukunftsfächern MINT erworben werden können. Durch seine naturwissenschaftlich-technische Ausrichtung bietet das Schülerforschungszentrum einen idealen Lernort und damit gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche und interessante Lehrzeit, die ich allen Teilnehmern herzlich wünsche“, erklärt Landrat Georg Grabner.
Kontakt:
Prof. Dr. Peter Hubwieser
Technische Universität München
Lehrstuhl für Didaktik der Informatik
Tel: +49 (89) 289 – 29110
Mail: peter.hubwieser@tum.de