Meldung | Bildung | 14. Oktober 2020
Die Siemens Stiftung begrüßt ihren ersten Bundeskanzler-Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung
Der Doktorand Gustavo Oliviera Pugliese der Universität Sao Paulo (USP) trat zum 1. Oktober 2020 sein einjähriges Bundeskanzler-Stipendium für angehende Führungskräfte bei der Siemens Stiftung an. Der Stipendiat aus Sao Paulo, Brasilien, wählte die Stiftung aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung in der MINT-Bildung für sein Projektvorhaben aus. Während seines Deutschlandaufenthalts wird er ein eigenständig entwickeltes, forschungsnahes Projekt unter besonderer Berücksichtigung der Bildungsprogramme Experimento und STEAM Territories sowie digitaler Lehr- und Lernmaterialien der Siemens Stiftung durchführen.
Pugliese arbeitet in der Siemens Stiftung daran, die Programme Experimento und STEAM Territories hinsichtlich der internationalen Zusammenarbeit weiterzuentwickeln. Zudem soll eine Stärkung des Bewusstseins der partizipierenden Pädagoginnen und Pädagogen für umwelt- und gesellschaftspolitische Probleme durch MINT-Projekte in Brasilien gelingen. Dafür wird der Stipendiat einen pädagogischen Rahmen für die MINT-Bildung aufsetzen, der Lehrkräften dabei helfen soll, eine durch digitale Technologien verbesserte Lernumgebung für Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Um einen Einblick in die praktische Arbeit zu erlangen, wird er Gespräche mit Experimento-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen und das STEAM-Territories-Programm konzeptionell und operativ begleiten.
„Es freut uns sehr, dass Gustavo Oliviera Pugliese für sein Bundekanzler-Stipendium die Siemens Stiftung und unsere Bildungsprogramme ausgewählt hat und weiter mitentwickeln möchte. Besonders spannend ist für uns auch die sich daraus ergebende Zusammenarbeit mit den brasilianischen Partnerinnen und Partnern“, erklärt Badin Borde, Projektmanager für internationale Bildungsnetzwerke und Klimawandelbildung und Betreuer des Stipendiaten in der Siemens Stiftung.
Über das Bundeskanzler-Stipendium der Alexander von Humboldt Stiftung
Die Bundeskanzler-Stipendiatinnen und Bundeskanzler-Stipendiaten sind künftige Führungskräfte in Politik, öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur der USA, der Russischen Föderation, der Volksrepublik China, Brasiliens und Indiens.
Das Programm, das unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland steht, zielt darauf ab, insbesondere jüngeren hochqualifizierten Menschen aus diesen Ländern die Bedeutung freundschaftlicher, auf persönlichen Erfahrungen und Kontakten aufbauender Beziehungen zwischen ihrem Heimatland und Deutschland stärker ins Bewusstsein zu rufen. Jährlich erhalten je bis zu zehn Stipendiatinnen bzw. Stipendiaten aus den fünf Ländern die Möglichkeit, ein wissenschaftliches Vorhaben ihrer Wahl an einer deutschen Gastinstitution durchzuführen und sich im Rahmen gemeinsamer Programmveranstaltungen intensiv mit den aktuellen sozialen, politischen, kulturellen, wirtschaftlichen und historischen Gegebenheiten in Deutschland vertraut zu machen.
Über Experimento
In einer technisierten Welt ist das Verständnis von naturwissenschaftlichen und technischen Zusammenhängen entscheidend für individuelle Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe. Die Siemens Stiftung engagiert sich deshalb für die Stärkung und Förderung von naturwissenschaftlich-technischer Bildung durch aktive Gremien- und operative Bildungsarbeit. Mit unserem internationalen Bildungsprogramm Experimento bieten wir für Pädagoginnen und Pädagogen praxisorientierte Fortbildungen sowie qualitativ hochwertige Lehr- und Lernmaterialien an. Diese stellen wir digital zur freien Verfügung, um eine gleichberechtigte Förderung aller Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen. Mit unserem Engagement verknüpfen wir forschendes Lernen mit wertebildendem Handeln und unterstützen so die Ausbildung einer sozial orientierten, starken Persönlichkeit.
Über STEAM Territories
In dem STEAM-Territories-Projekt der Siemens Projekt werden lokale Netzwerke mit strategischen und operativen Partnern aus Zivilgesellschaft, Staat, Wissenschaft und Wirtschaft aufgebaut, um im lokalen Bildungssystem gemeinsam zu wirken. In Lateinamerika gibt es von Mexiko bis Chile inzwischen sechs STEAM Territories, die sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch thematisch variieren. Der lokale Ansatz hilft, Akteure zu finden und diese später in einer Gemeinde zu vereinen. Bildungsinnovationen, die so entstehen, werden auf lokaler, nationaler oder internationaler Ebene kommuniziert und an andere Kontexte angepasst. So wird beispielsweise auch das internationale Bildungsprogramm Experimento für einen praxisorientierten naturwissenschaftlich-technischen Unterricht an den Schulen der Territories eingebunden.