In einigen Regionen Boliviens gibt es aufgrund fehlender Infrastruktur keinen zuverlässigen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Deshalb konzentriert sich das internationale Bildungsprogramm Experimento in Bolivien besonders auf die Themen Gesundheit und Hygiene und die damit verbundenen Lehr- und Lernmethoden.
Es ist besonders wichtig, dass die Kinder bereits in der Schule Kenntnisse über Technologien erwerben und Mitverantwortung für Umwelt und Gesundheit übernehmen. Das Programm beinhaltet auch das indigene Wissen Boliviens und die unterschiedlichen geografischen Merkmale.
Die Herausforderung, diese Fragen in den sozialen und geografischen Kontext Boliviens und das plurinationale Bildungssystem zu integrieren, wurde vom National Service for the Sustainability of Services in Basic Sanitation (SENASBA), dem Ministerium für Umwelt und Wasser und der plurinationalen Pädagogischen Universität Boliviens angenommen. Gemeinsam setzen sie das auf dem Experimento-Programm der Siemens Stiftung basierende „Environmental Education Science and Technology Program with Experiments“ mit Unterstützung der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) um.
Mit Experimento können Lehrer Wissenschaft und Technologie durch Experimentieren, Erforschen und Verstehen von Naturphänomenen in den Unterricht bringen. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Umwelt, Energie und Gesundheit. Das Programm ist Teil des bolivianischen Bildungsgesetzes „Avelino Siñani-Elizardo Pérez“.
Im Juni 2019 haben deutsche und kolumbianische Experten eine Lehrergruppe in El Torno, Santa Cruz de la Sierra, ausgebildet, um die Rolle von Multiplikatoren und Trainern zu übernehmen. Für die erste Phase wurden 40 Bildungseinheiten in den Städten Santa Cruz, Warnes, El Torno (Santa Cruz), Tarija, Yacuiba (Tarija) und Entre Ríos (Cochabamba) definiert.
Es wird geschätzt, dass das Programm direkt und indirekt 588 Lehrer und 12.000 Schüler erreichen wird.