120 Bildungsexpertinnen und -experten aus mehr als 30 Ländern verabschiedeten heute in Berlin das internationale Positionspapier „Using Science to Do Social Good – STEM Education for Sustainable Development”. Sie stehen für neue Akzente im MINT-Bildungsbereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), die den gesellschaftlichen Kontext und die „Ziele für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen berücksichtigen. Um eine lebenswerte Zukunft für alle zu gewährleisten, müssen Bildungssysteme weltweit zukünftig eine MINT-Bildung ermöglichen, die kritisches Denken und verantwortliches Handeln fördert.
Zum zweiten Mal treffen sich am 5. und 6. Dezember beim „International Dialogue on STEM Education“ 2019 (IDoS) in Berlin internationale Vertreterinnen und Vertreter von MINT-Bildungsinitiativen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, unter ihnen auch Prof. Andreas Schleicher, Direktor für Bildung und Kompetenzen bei der OECD. Während man zeitgleich auf der UN-Klimakonferenz in Madrid nach politischen Lösungen für den vom Menschen verursachten globalen Klimawandel sucht, treibt die Gäste von IDoS die Frage um, wie Kinder durch MINT-Bildung in die Lage versetzt werden können, nachhaltige Gesellschaften mitzugestalten.
„Wenn man sich ansieht, was gerade auf der Welt passiert, wird deutlich, dass wir Kooperationen zwischen den Generationen brauchen und dass MINT-Bildung eine Grundlage zur Gestaltung des 21. Jahrhunderts ist“, so Dr. Nathalie von Siemens, geschäftsführende Vorständin der Siemens Stiftung, die die Konferenz gemeinsam mit der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ ausrichtet. Von Siemens weiter: „Genau hier liegt die Jahrhundertaufgabe für unser Bildungssystem: pädagogische Konzepte für den MINT-Unterricht zu entwickeln, die der nächsten Generation nicht nur Wissen, sondern auch Lösungsorientierung, abweichendes Denken, Kreativität und soziale Kompetenzen vermitteln.“
Eine solche MINT-Bildung trägt dazu bei, dass sich Kinder in dieser komplexen Welt zu selbstbestimmten und verantwortlichen Erwachsenen entwickeln, die Antworten auf globale Herausforderungen finden und deren lokale und globale Konsequenzen abwägen können.
Auch bei der Debatte um fake news und Wissenschaftsskepsis wird die wichtige Rolle guter MINT-Bildung deutlich: „Wissenschaftliche Erkenntnisse ermöglichen es uns, objektive Entscheidungen zu treffen. Dieses Bewusstsein wollen wir Kindern von Anfang an mit auf den Weg geben“, betont Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. „Der beste Ansatz hierfür ist das entdeckende und forschende Lernen.“