Am 4. und 5. Dezember fand, bereits zum neunten Mal, die International Conference on Inquiry-Based Science Education am El Colegio Nacional in Mexico-City statt: veranstaltet von der mexikanischen Non-Profit-Organisation Innovation in Science Education (INNOVEC) und der United States-Mexico Foundation for Science (Fumec) sowie unterstützt vom mexikanischen Kultusministerium (SEP) und Mexikos Wissenschafts- und Technologierat. Auch die Siemens Stiftung war als Teilnehmer mit dabei und wurde zudem für ihr Bildungsengagement ausgezeichnet.
Mehr als 300 mexikanische und internationale Lehrkräfte, Entscheidungsträger sowie pädagogisch-didaktische Experten und Berater diskutierten über die Rolle des forschungsorientierten Unterrichts in den MINT-Fächern: als Beitrag zur Entwicklung einer verantwortungsvollen, global denkenden Bürgerschaft sowie zum Aufbau naturwissenschaftlichen Know-hows, des wirtschaftlichen Fortschritts und eines nachhaltigen Umweltschutzes im 21. Jahrhundert.
In ihrer Rede hob Nathalie von Siemens die besondere Bedeutung des naturwissenschaftlich-technischen Unterrichts für die gesellschaftliche Entwicklung im 21. Jahrhundert hervor: „Vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Weltbevölkerung und endlichen Ressourcen müssen wir Kinder nicht nur dazu erziehen, nachhaltig zu leben, sondern sie lehren, warum Nachhaltigkeit von zentraler Bedeutung ist. Deshalb spielt die Education for Sustainable Development (ESD) eine zentrale Rolle. Und das nicht nur im Hinblick auf Umweltthemen. Die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung sollte ebenso Berücksichtigung finden.“
Im Rahmen der Konferenz, die im Turnus von zwei Jahren stattfindet, zeichnet der Vorstand von INNOVEC zwei Personen aus, die sich um die naturwissenschaftlich-technische Bildung verdient gemacht haben. Dieses Jahr wurde unter anderem Nathalie von Siemens, Geschäftsführender Vorstand der Siemens Stiftung, für das internationale, nachhaltige Engagement der Stiftung geehrt. Im Fokus: Das globale Bildungsprogramm „Experimento“, das forschendes Lernen, die Weiterbildung von Lehrkräften sowie die Bereitstellung vielfältiger Lehr- und Lernmaterialien über ein kostenlos zugängliches Medienportal umfasst. Es schlägt eine Brücke zwischen den MINT-Lehrinhalten und dem Alltag und lehrt Kinder, wie Wissenschaftler zu denken.
Nathalie von Siemens ging in ihrer Rede auch auf die besondere Rolle ein, die Stiftungen bei der Förderung und Entwicklung von wissenschaftlichem Know-how bei Schülern spielen: „Stiftungen können engagierte Lehrer und Politiker ebenso wenig ersetzen wie innovative Unternehmer. Eine Stiftung hat jedoch die Freiheit und somit auch die Pflicht, mit neuen Ansätzen zu experimentieren. Stiftungen sind neutral und glaubwürdig. Sie machen keine Lobbyarbeit im Sinne eines Unternehmens oder einer Branche, sondern haben einzig das Wohl der Gesellschaft als Ganzes im Blick. Stiftungen können Brücken schlagen. Zum einen zwischen verschiedenen Sektoren. Zum anderen aber auch Brücken zu den Rändern der Gesellschaft.“
Die Siemens Stiftung freute sich über diese besondere Auszeichnung und dankte INNOVEC sowie sämtlichen Kooperationspartnern und Lehrkräften, die dem Bildungsprogramm Experimento zum Erfolg verhelfen. Gleichzeitig bekräftigte sie ihre Absicht, sich weiterhin einzusetzen für die mexikanischen Schüler und deren Fähigkeit, für sich selbst und die Gesellschaft eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.