Pressemitteilung | Bildung | 16. September 2020
Orientierungsrahmen für die Zukunft der Bildung: OECD Lernkompass 2030
Welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler für eine robuste und erfolgreiche Entwicklung 2030 benötigen, beschreibt der OECD Lernkompass 2030 als dynamisches Rahmenkonzept für das Lernen.
Der OECD Lernkompass wurde im Rahmen des OECD Projekts Future of Education and Skills 2030 entwickelt und im Mai 2019 in seiner englischen Originalausgabe einem internationalen Publikum in Vancouver vorgestellt. Nach der Veröffentlichung des OECD Learning Compass 2030 entschied sich die deutsche Arbeitsgruppe des internationalen Projekts in einer Zusammenarbeit für die Übersetzung ins Deutsche.
Ein Rahmenkonzept für das Ökosystem Bildung 2030
In einer internationalen, interdisziplinären, generationen- und organisationsübergreifenden Kooperation hatten seit 2015 über 300 Personen aus Politik und verschiedenen sozial- und zivilgesellschaftlichen Gruppen am OECD Learning Compass 2030 gearbeitet. Sie fanden eine gemeinsame Sprache für das internationale Verständnis, wie es 2030 um das Ökosystem Bildung mit seiner gesamtgesellschaftlichen Bedeutung bestellt sein soll.
Es entstand ein Konzept, das auf das Wohlergehen der Gesellschaft und unseres Planeten abzielt sowie Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellt. Dabei ist es weder als Rahmenkonzept für Leistungsmessung und -bewertung noch als Rahmenlehrplan zu verstehen. Vielmehr soll der Lernkompass auch den regionalen Voraussetzungen angepasst und für die Weiterentwicklung der nationalen Bildungslandschaften adaptiert und genutzt werden. Mit diesem Rahmenkonzept erhält vor allem das Beachtung, was im derzeitigen Bildungssystem nicht gemessen werden kann: So befasst sich der OECD Lernkompass 2030 mit Komponenten wie „Student Agency“ (der eigenständigen Gestaltungs- und Handlungskompetenz), den sogenannten „Transformationskompetenzen“ sowie „Haltungen und Werten“, geht jedoch auch auf notwendige „Lerngrundlagen“, „Wissen“ und „Skills“ ein. Er setzt dabei beim intrinsischen Wert des Lernens an.
Der Übersetzungsprozess in die deutsche Sprache war eine kritische und intensive Auseinandersetzung zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Schulpraxis und Schülerschaft, Bildungspolitik und -verwaltung, Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung sowie der Zivilgesellschaft. Dabei orientierten sich die Partnerinnen und Partner eng am Original. Zugleich dient der OECD Lernkompass 2030 als Wegbereiter für den weiteren Dialog mit relevanten Akteurinnen und Akteuren im Bildungssystem. Im Diskurs wird so die Entwicklung der deutschen Bildungslandschaft auf dem Weg ins Jahr 2030 unterstützt.
Weitere Informationen zum OECD Lernkompass 2030 erhalten Sie hier:
Über den OECD Lernkompass 2030
Der Ausschuss für Bildungspolitik der OECD initiierte 2015 das OECD Projekt Future of Education and Skills 2030, um die langfristigen Herausforderungen im Bildungswesen zu sondieren und zu einer evidenzbasierten und systematischen Curriculumsgestaltung und -entwicklung zu kommen. Ziel des Projekts ist es, international eine gemeinsame Sprache sowie ein gemeinsames Verständnis dafür zu entwickeln, welches Wissen, welche Skills, Haltungen und Werte die Lernenden von heute benötigen, um in ihrer Welt erfolgreich zu sein und sie zu gestalten. Aus der Zusammenarbeit ist 2019 der OECD Learning Compass 2030 hervorgegangen.
Die deutsche Arbeitsgruppe im internationalen OECD Projekt Future of Education and Skills 2030, bestehend aus der Bertelsmann Stiftung, der Deutsche Telekom Stiftung, den Bildungsorganisationen EDUCATION Y und Global Goals Curriculum e.V. sowie der Siemens Stiftung, veröffentlicht im September 2020 gemeinsam die deutsche Übersetzung des OECD Learning Compass 2030, der 2019 in Vancouver vorgestellt wurde. Sie widmen sich mit ihrer Arbeit im Bildungsbereich und der Bereitstellung des OECD Lernkompasses 2030 der Verankerung einer zeitgemäßen Lernkultur im deutschsprachigen Raum.