Meldung | Bildung | 25. November 2021
Red STEM Latinoamérica erarbeitet länderübergreifende Agenda für MINT-Bildung
Beim ersten großen Treffen unseres lateinamerikanischen MINT-Netzwerks definierten die Mitglieder gemeinsame Standards, um Bildungsziele über Grenzen hinweg voranzutreiben. In der Auftaktrede stellt Dr. Nina Smidt, Geschäftsführende Vorständin und Sprecherin des Vorstands der Siemens Stiftung, zentrale Schwerpunkte der Netzwerkarbeit heraus.
In den vergangenen Jahren hat das Regionalbüro der Siemens Stiftung in Santiago de Chile ein lateinamerikaweites MINT-Netzwerk mit aktuell 90 Partnerinstitutionen in bisher 13 Ländern aufgebaut. Das „Red STEM Latinoamérica“ verfolgt das Ziel, mithilfe von interregionalen und sektorenübergreifenden Kooperationen zeitgemäße, qualitätsvolle und innovative MINT-Bildung und MINT-Kompetenzen zu fördern und verstärkt in den nationalen Bildungsplänen der jeweiligen Länder zu verankern, unter Betrachtung der Bedarfe in den sehr verschiedenen Kontexten.
Auf dem ersten großen hybriden Treffen „Encuentro Red STEM Latinoamérica“ vom 9. bis 11. November in Bogotá, Kolumbien, kamen die Partner*innen und deren Netzwerke zusammen, um Best Practices aus dem Bildungsalltag von Lehrkräften, Collective-impact-Ansätze und Visionen für die Zukunft zu teilen. Umrahmt von den Präsentationen des Bildungsministeriums, der Bildungsbehörden der Hauptstadt Bogotá und der Stadt Medellin sowie der Vertreterinnen und Vertreter lateinamerikanischer Universitäten, hielt Dr. Nina Smidt, Geschäftsführende Vorständin und Sprecherin des Vorstands der Siemens Stiftung, eine Grundsatzrede zur Arbeit des Netzwerks im lateinamerikanischen Bildungssektor und zur Gestaltung von Räumen und Bedingungen, die nachhaltige Bildungsinnovationen ermöglichen:
An den drei Tagen des „Encuentro Red STEM Latinoamérica“ tauschten sich die Netzwerkpartnerinnen und -partner (analog, digital, hybrid) zu den wesentlichen Themen und Arbeitslinien für eine gemeinsame Agenda aus, um über Grenzen hinweg in artikulierter Zusammenarbeit kollektive Wirkung für eine bessere MINT-Bildung in Lateinamerika zu erzielen. Gemeinsam wurde erneut bestätigt, STEAM-Bildung (Science, Technology, Engineering, Arts, Mathematics) im Rahmen der Sustainable Development Goals (SDGs) der UNESCO verstärkt voranzubringen, im Besonderen aber Klimawandelbildung zu einer sich durch alle Aktivitäten ziehenden Priorität zu setzen. Ebenfalls sieht sich das Red-STEM-Netzwerk als Teil der OER-Bewegung, die in Lateinamerika wachsend Aufmerksamkeit und Wichtigkeit erfährt. Das lateinamerikanische OER-Portal CREA der Siemens Stiftung ist eine konkrete Antwort darauf und vereinigt die freien Medien von Lateinamerika für Lateinamerika zur Nutzung durch Lehrkräfte und Bildungsinstitutionen.
Ebenfalls wurde anhand von Best Practices diskutiert, wie STEAM-Bildung in ihrer zentralen Bedeutung für nachhaltige und darin besonders auch soziale Entwicklung in nationalen Agenden verankert werden kann. In diesem Zusammenhang spielen die Gründung von STEM-Territorien sowie innovative Impulse für nationale Bildungspläne, zum Beispiel über Angebote im Bereich von Lehr- und Lernmaterialien im MINT-Bereich, eine zentrale Rolle.
Mit der Entwicklung des lateinamerikanischen STEM-Netzwerks über die letzten Jahre und der Setzung eines jährlichen „Encuentro Red STEM Latinoamérica“ ist es gelungen, Organisation und Prozesse des Netzwerks in einem systemischen Ansatz aufzusetzen und damit wachsende Kooperation zu systematisieren und Akteure, Ziele und Programme in der Außenkommunikation für interessierte Stakeholder sowie für die Öffentlichkeit sichtbar und nutzbar zu machen.
Encuentro Red STEM Latinoamérica wird zukünftig jedes Jahr in einem anderen Land stattfinden und ist 2022 in Mexiko angekündigt.