Meldung | Bildung | 23. Januar 2023
Red STEM Latinoamérica fördert innovative Bildung für nachhaltige Entwicklung
Das zweite Treffen des lateinamerikanischen Bildungsnetzwerks Red STEM Latinoamérica endete nach einer intensiven viertägigen Agenda (16.-19. Januar 2023). Es war zentraler Bestandteil des 9. internationalen Kongresses für Bildungsinnovation, der in Monterrey, Mexiko, stattfand. Gemeinsam erarbeiteten die Teilnehmer*innen Kernthemen und Arbeitslinien für eine koordinierte Förderung von Bildungsinnovationen mit MINT-Schwerpunkt in Lateinamerika. Mit ihrer „Declaration of Monterrey” setzten sie ein Zeichen für eine starke MINTplus-Bildung, die nachhaltige Entwicklung auf dem Kontinent vorantreibt.
Der IX International Congress of Educational Innovation wurde 2006 vom Institute for the Future of Education of TEC de Monterrey ins Leben gerufen und gilt als die bedeutendste Bildungsveranstaltung in der spanischsprachigen Welt. In diesem Jahr nahmen mehr als 4.900 Personen aus 36 Ländern und 561 Institutionen teil, online wurden 12 Millionen Teilnehmende erreicht. Mit Keynotes, Podiumsdiskussionen, Sonderveranstaltungen und Networking-Räumen bot der Kongress führenden Fachleuten, Vertreter*innen von Regierungen, Hochschulen, internationalen Organisationen, dem Privatsektor und Stiftungen eine Plattform, um sich auszutauschen, neue Allianzen zu bilden und bestehende zu stärken – mit dem Ziel, die Zukunft der Bildung zu gestalten. Als Koordinatorin des lateinamerikanischen MINT-Bildungsnetzwerks Red STEM Latinoamérica war die Siemens Stiftung eingeladen, um gemeinsam Innovationen im Bildungsbereich mit dem Schwerpunkt MINT voranzutreiben.
„Gute Bildung braucht Innovation“
Dr. Nina Smidt, Geschäftsführende Vorständin und Sprecherin, hielt am Eröffnungstag eine Keynote zum Thema Innovation in der Bildung. Vor mehr als 4.000 Teilnehmenden vor Ort und 6.000 virtuell Teilnehmenden präsentierte sie den Beitrag der Stiftung zur Förderung einer qualitativ hochwertigen MINT-Bildung durch das Netzwerk Red STEM Latinoamérica. Unter der Koordination der Siemens Stiftung engagieren sie die Partner*innen gemeinsam für die Förderung von MINT-Bildung, die eine engagierte Zivilgesellschaft und nachhaltige Gemeinden und Regionen fördert.
„Durch grenzüberschreitende Partnerschaften haben wir das Bildungswesen gestärkt und regionale Initiativen zur MINT-Bildung zusammengeführt, um den Weg für eine nachhaltige Bildung in Lateinamerika zu ebnen. Unser Lernansatz befasst sich mit globalen Themen, die in direktem Zusammenhang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung 2030 stehen. Da die industrielle Revolution 4.0 an Dynamik gewinnt und jeden Aspekt unseres täglichen Lebens beeinflusst, ist Innovation in der Bildung ein absolutes Muss, da sie jungen Menschen hilft, eine kreative und kritische Denkweise, Problemlösungskompetenzen, kritisches Denken und Neugierde zu entwickeln“, sagte sie.
Dr. Kristina Reiss, Professorin an der Technischen Universität München, und Dr. Barbara Filtzinger, Leiterin des Bereichs Bildung der Siemens Stiftung, hielten auf dem Kongress einen Vortrag über den MINTplus-Ansatz, den auch das Red STEM Latinoamérica verfolgt. MINTplus, das ist mehr als M-athematik, I-nformatik, N-aturwissenschaften und T-echnik. MINTplus bricht mit Fachgrenzen und stellt klar problemorientiert die Gesellschaft in den Vordergrund.
Partnerschaften für eine Transformation der Bildung
Unter dem Motto „Strengthening Partnerships for Educational Transformation“ (Partnerschaften stärken für die Transformation der Bildung) nahmen 63 Institutionen aus 12 Ländern am 2. Encuentro Red STEM Latinoamérica teil, um verschiedene Themen zu diskutieren, darunter die Intensivierung des MINT-Lernansatzes vor Ort, die Vertiefung sektorübergreifender Allianzen, die öffentliche Politik und den Bildungswandel bei MINT-Programmen.
Neben den Mitgliedern des Red STEM Latinoamérica verpflichteten sich auch mexikanische Behörden, darunter Sofia Leticia Morales Garza, Bildungsministerin des Bundesstaates Nuevo León, sowie hochrangige Vertreter*innen der Bundesstaaten Tlaxcala, Zacatecas und Tamaulipas gemeinsam zur „Declaration of Monterrey of the Red STEM Latinoamérica”. Rafaela Diegoli, akademische Vizekanzlerin des Tecnológico de Monterrey, Michael Fung, Direktor des Instituts für die Zukunft der Bildung des Tecnológico de Monterrey, und Claudia Robles, Geschäftsführerin von INNOVEC, bestätigten ihre institutionellen Stimmen als Partner*innen des lateinamerikanischen MINT-Netzwerks.
Alle Mitglieder des Netzwerks betonten die Bedeutung der MINT-Bildung für die Förderung unserer zukünftigen Generation, um Bildung und Gesellschaft zu gestalten und zu transformieren. Sowohl die UNESCO als auch die UNICEF nahmen als strategische Partnerinnen teil und bekräftigten ihre Entschlossenheit, mit den verschiedenen Bereichen des Red STEM Latinoamérica-Ökosystems zusammenzuarbeiten: den 44 aktuellen und weiteren geplanten MINT-Territorialinitiativen sowie den 8 regionalen MINT-Arbeitskreisen. Unterstützt werden spezialisierte Netzwerke wie z.B. Redecanedu, das Netzwerk von 34 Bildungsdekan*innen aus 13 Ländern und das regionale Netzwerk von Lehrer*innen und Lerngemeinschaften aus sechs Ländern.
„Als MINT-Bildungsnetzwerk in Lateinamerika ist es unser Ziel, die Bildung engagierter, verantwortungsbewusster und empathischer Bürger*innen zu beeinflussen, die sich aktiv an der Schaffung nachhaltiger Gemeinschaften und Regionen beteiligen. Wir tun dies, indem wir die MINT-Bildung als innovativen Ansatz für eine ganzheitliche Bildung anregen und fördern“: Ein Auszug aus der Erklärung.
Das Team des Regionalbüros Lateinamerika der Siemens Stiftung unter der Leitung von Ulrike Wahl organisierte gemeinsam das zweite Treffen und die Teilnahme des Teams am internationalen Kongress. Badin Borde gab Einblicke in das Thema Klimawandelbildung und Anna Vater in die Welt der Open Educational Resources und der OER-Plattform CREA.