Unterzeichnung der Deklaration von Santiago: Red STEM Latinoamérica setzt wegweisende Ziele für 2024
Die Teilnehmenden der Veranstaltung verpflichten sich zur Zusammenarbeit für die Förderung innovativer MINT-Bildung in Lateinamerika.
© Siemens Stiftung
Vom 21. bis zum 23. November 2023 fand das dritte Treffen des lateinamerikanischen Bildungsnetzwerks Red STEM Latinoamérica an der Pontificia Universidad Católica (UC) in Santiago de Chile statt. Die dreitägige Veranstaltung organisierte das chilenische Team der Siemens Stiftung. Unter dem Motto „Aktive Bürgerschaft: die Zukunft der Bildung gestalten“ wurden wegweisende Ziele für 2024 formuliert.
Die Eröffnung wurde von Ulrike Wahl moderiert, Leiterin unseres Regionalbüros in Lateinamerika, und begann mit Reden von Alejandra Arratia, Unterstaatssekretärin für Bildung in Chile, Ignacio Sánchez, dem Rektor der UC, Ramón Iriarte, Experte für Bildungsprogramme bei der UNESCO, und Irmgard Fellner, Botschafterin von Deutschland in Chile.
„Sei es unser Projekt zur Klimawandelbildung mit regionalen Partnern des Latin America for Climate Change Education (ALEC) Netzwerks oder die gemeinsame Erstellung, lokale Anpassung und Verbreitung von Open Education Resources in der gesamten Region: Zusammen haben wir neue und innovative Wege gefunden, um globalen Herausforderungen zu begegnen”, resümierte Dr. Nina Smidt, Geschäftsführende Vorständin und Sprecherin des Vorstandes der Siemens Stiftung, zum Auftakt der Veranstaltung.
Das Herzstück der Eröffnungszeremonie war der Vortrag „Bildungstransformation: Herausforderungen und Chancen” des renommierten Soziologen und Pädagogen Renato Opertti vom Internationalen Bildungsbüro der UNESCO. Opertti forderte eine Neugestaltung der Zivilisation, eine Reform des Bildungssystems und die Stärkung von Demokratie und Inklusion. „Der Fokus verschiebt sich; wir müssen uns darauf vorbereiten, mit KI zu interagieren. Wir sind in einem technologischen Wettlauf und müssen junge Menschen mit den erforderlichen intellektuellen Werkzeugen auszustatten, um dieses Problem anzugehen. Es stellt sich auch die Frage, wie KI dazu beitragen kann, die Freiheit und Autonomie der Schüler*innen zu fördern und die Bildung zu personalisieren“, erklärte er.
Am ersten Tag war die Veranstaltung der Öffentlichkeit zugänglich. Danach fanden geschlossene Arbeitsgespräche zwischen den Netzwerkknotenpunkten statt. Dabei wurden gemeinsame Ziele und Agenden für MINT-Territorien sowie für regionale thematische Tische vorangetrieben. Parallel dazu wurden das zweite Treffen der Lehrer-Community und der zweite Kongress des Netzwerks der Dekane und Dekaninnen der Erziehungsfakultäten Lateinamerikas abgehalten. Beide Veranstaltungen brachten Schlüsselmitglieder des MINT-Netzwerks zusammen und versammelten über 180 lateinamerikanische Bildungsakteur*innen. Moderiert wurden die Plenarsitzungen von Paola Pino (Siemens Stiftung).
Geboten waren inspirierende STEMTalks, eine Projektmesse, Panels und Workshops sowie geschlossene Diskussionspanels. Strategische Projekte zu Themen, wie Open Educational Ressources oder Klimawandelbildung, standen im Fokus. Anna Vater (Siemens Stiftung) und Marisol Ramírez (UNESCO Chair Open Educational Movement in Lateinamerika) stellten eine Baseline-Studie vor, die die Kompetenzen und das Wissen zu OER analysiert. Badin Borde (Siemens Stiftung) betonte die wichtige Rolle von regionalen Partnerschaften bei der Umsetzung kontextualisierter Klimawandelbildung. In Arbeitsgruppensitzungen wurden Themen rund um das Red STEM-Gebiet und Bildungspolitik vertieft.
Am dritten Tag teilten die Teilnehmenden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen, um die kooperative Arbeit innerhalb des Netzwerks weiter voranzutreiben und zu festigen. Marie-Therese Seifert (Siemens Stiftung) konzentrierte sich auf die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Arbeitstischen des Netzwerks. Dabei entstanden gemeinsame Projektprototypen zu übergreifenden Themen, die das Netzwerk gemeinsam verfolgen möchte.
Die Teilnehmenden tauschten aktiv Wissen und Stärken aus, teilten Erfahrungen und bewährte Praktiken, um die Qualität der Bildung durch den MINT-Ansatz zu verbessern. Das große Finale der Veranstaltung war die Unterzeichnung der Deklaration von Santiago, die einen wichtigen Meilenstein für das Netzwerk markierte und den Fahrplan für das nächste Jahr festlegte.
Bei der Abschlusszeremonie gab Ulrike Wahl die wichtigsten Ergebnisse des erfolgreichen dritten Treffens von Red STEM Latinoamérica bekannt:
- Das erste Treffen der Hochschulen im MINT-Bereich für 2024 wurde beschlossen
- Das MINT-Netzwerk schloss sich dem UNESCO-Lehrstuhl „Naturwissenschaftliche Bildung für Bürgerschaft“ durch seinen Partner Universidad Autónoma de Chile an.
- Das Netzwerk konnte mit der Universität Uniminuto Kolumbien und dem mexikanischen Bundesstaat Querétaro zwei neue Mitglieder in dem MINT-Territorium willkommen heißen.
- Eine dauerhafte Arbeitsgruppe zur Organisation von MINT+ Olympiaden in der Region wurde bestätigt.
- Die Bildung einer Gruppe für Museen und Wissenschaftszentren wurde bekannt gegeben.
Bei dem inspirierenden und innovativen dritten Treffen des Red STEM Latinoamérica kamen nicht nur eine Vielzahl von Bildungsakteur*innen aus Lateinamerika zusammen, sondern es wurde auch ein konkreter Handlungsplan entwickelt. Die Konferenz endete damit, dass die Netzwerkmitglieder sich dazu verpflichteten, die Zukunft der Bildung in Lateinamerika aktiv zu gestalten und andere Bildungsnetzwerke weltweit mit ihrer Arbeit zu inspirieren.