Gemeinsam die digitale Zukunft
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Maker Education im MINT-Hub Siemensstadt Square

Ab Winter 2024 startet im MINT-Hub Siemensstadt Square das Angebot des TüftelLab. In Zusammenarbeit mit dem TüftelLab der Junge Tüftler gGmbH bieten wir Workshops für Lehrkräfte und Schulklassen an, die den Ansatz der Maker Education verfolgen. Innovative digitale Tools sprechen den Entdeckergeist von Kindern und Jugendlichen an und motivieren sie eigene Lösungen für Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln. Um was geht es genau? Ein Gespräch mit Sabrina Konzok, Geschäftsführerin der Junge Tüftler gGmbH, und Franziska von Einem, Projektleiterin bei der Siemens Stiftung.

Im TüftelLab können Schüler*innen und Lehrkräfte digitale Tools wie 3D-Drucker, Ozobots, Microcontroller, VR-Brillen und vieles mehr ausprobieren. Was hilft das, wenn die eigene Schule damit aber noch nicht ausgestattet ist? 

Sabrina K.: Im TüftelLab zeigen wir, dass gemeinsames Tüfteln auch problemlos mit wenigen Mitteln funktionieren kann. Denn beim Making geht es nicht nur darum, digitale Werkzeuge einzusetzen, sondern auch zu lernen, kreativ gemeinsam an einer prototypischen Lösung zu arbeiten. Es braucht also nicht immer einen Raum voller teurer Geräte, sondern oft reicht zum Loslegen auch ein kleiner Koffer. 

»Alles kann ausprobiert werden. Fehler machen ist erlaubt und ausdrücklich erwünscht.«

Franziska v. E.: Wenn man die Sachen selbst ausprobiert, verliert man die Angst davor. Deswegen laden wir Lehrkräfte und Schüler*innen zusammen ein. Alles kann ausprobiert werden. Fehler machen ist erlaubt und ausdrücklich erwünscht. Und nach den Workshops haben die Lehrkräfte eine viel bessere Idee, welche digitalen Tools die Schüler*innen wirklich begeistern und was für die eigene Schule gebraucht wird.  

Im TüftelLab kommen digitale Tools wie 3D-Drucker, Ozobots, Microcontroller, VR-Brillen und vieles mehr zum Einsatz.

© Junge Tüftler*innen

Wir kennen viele Beispiele von Computerräumen in den Schulen, die kaum genutzt werden. Wie soll das erst mit innovativen Technologien funktionieren?

Sabrina K.: Tüfteln findet im Gegensatz zum oft leider eingestaubten Computerraum im Mittelpunkt der Lebenswelt der Schüler*innen statt. Egal ob in einem extra dafür eingerichteten Makerspace, in einem kurz zum Makerspace umfunktionierten Klassenzimmer oder auf dem Schulhof: Beim Tüfteln bauen wir Prototypen zu Themen, die die Lernenden beschäftigen. So erleben sie, wie sie durch ihre Kompetenzen und Selbstwirksamkeit zu Zukunftsgestalter*innen werden.

Franziska v. E.: Gemeinsam konstruieren sie beispielsweise Prototypen und nützliche Helfer für eine gute Lernatmosphäre im eigenen Klassenzimmer mittels Programmierung und Sensorik oder schaffen Visionen eines lebenswerteren eigenen Stadtteils in 3D-Welten. Durch diese praxisorientierten Projekte und konkrete Anwendungen wollen wir zeigen, wie digitale Tools didaktisch sinnvoll in den MINT-Unterricht integriert werden können. Damit Lehrkräfte die Technologien aktiv im eigenen Unterricht einsetzen können.

»Tüfteln findet im Gegensatz zum oft eingestaubten Computerraum im Mittelpunkt der Lebenswelt der Schüler*innen statt.«

Die heutigen Digital Natives nehmen aktuelle technologische Entwicklungen oft als selbstverständlich wahr und nutzen viele Tools innovativ. Was ist dennoch entscheidend?

»Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche die Technologien nicht nur passiv konsumieren, sondern aktiv mitgestalten.«

Franziska v. E.: Im TüftelLab ermutigen wir Schüler*innen, mal genauer hinzuschauen: Was machen die neuen Technologien mit uns? Was bedeutet das für unsere Gesellschaft? Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche die Technologien nicht nur passiv konsumieren, sondern kritisch darüber nachdenken und aktiv mitgestalten.

Sabrina K.: Nehmen wir das Beispiel KI: Nur weil ich eine KI-Anwendung benutzen kann, heißt das noch lange nicht, dass ich deren Funktionsweise wirklich verstanden habe. Um unsere digitale Zukunft mitgestalten zu können, müssen Schüler*innen jedoch genau das lernen. Daher geht es bei uns nicht nur um das Tool selbst, sondern darum, zu verstehen, wie es funktioniert. Und darum, dieses Wissen für die Lösung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen nutzen zu können.

Franziska v. E.: Dafür entwickeln sie eigene Lösungen zu Herausforderungen in ihrem Umfeld, tüfteln an Ideen und bauen eigene Prototypen. So erleben sie, dass sie die Welt selbst mitgestalten können.

Sabrina Konzok (links) und Franziska von Einem (Mitte) bei der Planung des neuen TüftelLabs in Berlin.

© Siemens Stiftung

Was passiert dann konkret im TüftelLab?

Sabrina.Schulklassen können in Schnupper-Workshops die faszinierende Welt des Tüftelns erkunden. Mittels Programmierung und Sensorik schaffen die Schüler*innen beispielsweise in 3D-Welten Visionen eines lebenswerteren Stadtteils oder setzen sich mittels Robotik mit Transportwegen in der Zukunft auseinander. Für Lehrkräfte bieten wir Fortbildungen zum Thema digitale Bildung und Maker Education an. Wir geben Einführungen in Making, Circular Economy, Playful Learning, Robotik, Programmierung und Virtuelle Realität. Alle Inhalte kann man direkt in den Unterricht integrieren.

»Die Schüler*innen schaffen beispielsweise mittels 3D-Welten Visionen eines lebenswerten Stadtteils.«

Franziska v.E.: Wir verstehen uns sozusagen als Brückenbauer zwischen der traditionellen Schulbildung und den Anforderungen einer sich rasant entwickelnden digitalen Welt. Wir wollen Schüler*innen und Lehrkräfte ermutigen, gemeinsam zu Tüfteln, kritisch zu hinterfragen und ihre Umgebung aktiv mitzugestalten.

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TüftelLab im MINT-Hub Siemensstadt Square

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