MINT + Klima
Klimawandel­bildung als Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung

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Weltweit mobilisieren Klimafragen Millionen junger Menschen. In ihnen vereinen sich Emotionen und rationale Fakten, vor allem aber der Wunsch zu handeln. Klimawandelbildung ist aktueller denn je. Denn nur wer Ursachen und Folgen der Erderwärmung kennt, kann umdenken und neue Wege etablieren, sie zu begrenzen und sich an die unumgänglichen Folgen anpassen. Mit hochwertigen Unterrichtsmaterialien, innovativen Methoden und der Vernetzung relevanter Akteur*innen wollen wir Voraussetzungen schaffen für mehr und bessere Klimawandelbildung im Schulunterricht – und damit die dringende ökologische, gesellschaftliche und ökonomische Transformation mitgestalten.

Definition

Warum Bildung eine Klimafrage ist

© Potsdam Institute for Climate Impact Research

Wir alle wissen, dass unsere Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 auf Null sinken müssen, um die Erderwärmung zu stoppen. – Ein Ziel das nur erreichbar ist, wenn wir unser Leben und Wirtschaften radikal verändern. Doch „Nachhaltigkeit kann man nicht aufzwingen, man muss sie lernen“, heißt es in der Studie „Social tipping dynamics for stabilizing Earth’s climate by 2050“ des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Ein interdisziplinäres Forschungsteam hat darin untersucht, welche „Kippmechanismen“ die notwendigen Veränderungen herbeiführen können, um den Klimawandel aufzuhalten. Bildung ist einer von insgesamt sechs solchen Hebeln. Denn nur wer Ursachen und Folgen des Klimawandels versteht, kann neue Wege etablieren, sie zu begrenzen, betonen auch die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und der Weltbildungsbericht 2020 der UNESCO.

»We need to change the way individuals think and act to ‘change minds, not the climate’.«

UNESCO: Why we urgently need to teach and learn about climate change, 2019

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Comenius-Medaille für unsere Klimawandel-Medien

  • Teil I: Die globale Erwärmung verstehen
  • Teil II: Auswirkungen des Klimawandels
  • Teil III: Das 1,5-Grad-Ziel
  • Teil IV: Klimagerechtigkeit

Motivation

Damit in Zukunft die gesamte Gesellschaft an einem Strang zieht

Bildung kann Gesellschaften tiefgreifend verändern. Diese Überzeugung treibt uns und unser Netzwerk an, Lehrkräfte zu Klimawandelbildung fortzubilden, Unterrichtsmaterial herzustellen, Workshops und wissenschaftliche Diskussionen zu organisieren sowie regionale, nationale und internationale Gremienarbeit voranzubringen.

Klimawandelbildung gehört in den Lehrplan

Klimawandel und damit auch Klimawandelbildung verstehen wir als globale Herausforderung, die nur durch Lernen und Handeln vor Ort sowie systemisches Denken zu bewältigen ist. Gute Klimawandelbildung vereint für uns die Vermittlung von Klimawissen, Maßnahmen zum Klimaschutz und die Förderung der individuellen und gemeinschaftlichen Klimaresilienz. Zentrales Ziel ist es, Klimawandelbildung stärker in nationale Bildungsagenden zu integrieren. Als Referenz dienen uns dabei die Nachhaltigkeitsziele 4.7 (Bildung für nachhaltige Entwicklung) und 13.3 (Bildung für Klimaschutz und Klimaadaption) der Vereinten Nationen.

MINT-Wissen als Schlüssel für nachhaltige Transformation

Unser Fokus liegt auf den MINT-Fächern (Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik, Technik), die ausgerichtet auf nachhaltige Entwicklung einen wichtigen Hebel für eine umfassende Transformation von unten darstellen. Eine fundierte naturwissenschaftlich-technische und an digitalen Kompetenzen orientierte Grundbildung öffnet Kindern den Blick für komplexe Zusammenhänge. Im Erwachsenenleben korreliert solches Wissen vielfach mit der Möglichkeit, sich aktiv in lokale und globale Fragen einzubringen und Verantwortung für gesellschaftliche Prozesse zu übernehmen. 

Unser Ziel: Aktive Akteure für den Klimaschutz

Klimawandelbildung ist für uns dabei immer multidisziplinär. Sie ist nicht nur eine Strategie zum Klimaschutz, sondern eine Strategie zur nachhaltigen Klimaadaption ganzer gesellschaftlicher Systeme. Wissen zum Klimawandel macht somit nicht nur Politik und Wirtschaft, sondern auch mündige Bürgerinnen und Bürger zu wichtigen Akteuren beim Klimaschutz und der Stärkung der lokalen und globalen Klimaresilienz. Alle müssen gleichberechtigt in die Transformationsprozesse einbezogen werden. Und wenn jede und jeder Einzelne willens ist, System, Strategie, Konsumverhalten und Lebensstil an den Grundsätzen nachhaltiger Entwicklung auszurichten, können wir die gemeinsam gesetzten Ziele erreichen.

Ausgezeichnet mit dem „Wirkt-Siegel“

Die gemeinnützige Institution PHINEO hat unser internationales Engagement für Klimawandelbildung analysiert und mit dem „Wirkt-Siegel“ für besondere Wirksamkeit ausgezeichnet.

Engagement

Innovative Klimawandelbildung weltweit voranbringen

Mit zahlreichen Projekten und Kooperationen engagieren wir uns für hochwertige Klimawandelbildung im Unterricht. Ein besonderes Anliegen ist uns dabei, Partner*innen auf allen Ebenen miteinander zu vernetzen, Impulse zu geben und Brücken zu bauen – lokal, regional und international.

Regionale und internationale Netzwerke zur Klimawandelbildung

Tragweite und Verflechtungen beim Klimawandel – und somit auch bei der Klimawandelbildung – sind so enorm, dass kein Land, keine Gruppe oder Einzelperson die Herausforderungen alleine bewältigen kann. Es gilt, Staatsgrenzen zu überwinden und innerhalb der Länder alle gesellschaftlichen Gruppen bei der Suche nach Lösungen einzubeziehen. Um Klimawandelbildung auch über das Klassenzimmer hinaus in Bildungsagenden zu verankern und Akteure zusammenzubringen, initiieren wir regionale und internationale Netzwerke und Konferenzen.

Lehr- und Lernmaterialien sowie Weiterbildungen zum Thema Klimaschutz

Für den Einsatz im Unterricht entwickeln wir mit unseren Partner*innen hochwertige Lehr- und Lernmaterialien zum Thema Klimawandel. Darin kombinieren wir kreative Bildungsansätze und wissenschaftliche Erkenntnisse mit innovativen Methoden und bestärken Lehrkräfte, zusammen mit Schülerinnen und Schülern das komplexe System des Klimawandels zu erfassen und auf globale sowie lokale Herausforderungen zu reagieren.

Projekte

Office for Climate Education

Als Mitglied des Office for Climate Education arbeiten wir gemeinsam mit internationalen Stiftungen, NGOs und Forschungsinstituten an kostenlosen und weltweit nutzbaren Unterrichtsmaterialien für Klimabildung. Grundlage aller Materialien des OCE sind die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) , deren Ergebnisse in überschaubare und leicht verständliche Lektionen aufgeteilt werden. Weiterbildungen für Lehrkräfte und Konferenzen in Entwicklungs- und Schwellenländern ergänzen die auf Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch verfügbaren Medien. Schirmherrin der Initiative ist die UNESCO.

Medienportal der Siemens Stiftung

Auf unserem deutsch- und englischsprachigen Medienportal bieten wir ebenfalls zahlreiche kostenlose Unterrichtsmaterialien zur Klimawandelbildung.Enthalten sind dort auch die Materialien unseres internationalen Bildungsprogramms Experimento. Die Arbeitsblätter, Videos und interaktiven Grafiken sind an zahlreiche länderspezifische Lehrpläne angepasst. Als Open Educational Resources (OER) können sie von den Pädagoginnen und Pädagogen bearbeitet und mit anderen sowie eigenen Inhalten kombiniert werden. Ergänzt wird das Angebot durch zahlreiche methodische Anleitungen zum Einsatz im Unterricht.

CREA: El Portal de Medios para la Enseñanza STEM

In Lateinamerika betreiben wir das spanischsprachige Bildungsportal CREA (Centro de Recursos Educativos Abiertos)mit derzeit rund 1.800 Medien für den MINT-Unterricht. Auf CREA bündeln wir unsere freien spanischsprachigen Unterrichtsmaterialien mit denen unserer Partnerinstitutionen aus dem Netzwerk Red STEM Latinoamérica. Lehrkräfte finden auch hier zahlreiche Medien zur Klimawandelbildung.

Internationale Konferenz: „Bildung zum Klimawandel“

Gemeinsam mit der Universidad de Chile und deren Center for Climate and Resilience Research (CR²) organisieren wir jedes Jahr die internationale Konferenz zur Klimawandelbildung Conferencia Internacional en Educación en Cambio Climático“ (CIECC) für Lateinamerika. In Diskussionen und Vorträgen tauschen sich Bildungsexpertinnen und -experten über Visionen und Erfahrungen in der Klimabildung aus, knüpfen Netzwerke und beraten sich über zukünftige Ausbildungsmöglichkeiten. Denn darin sind sich alle einig: Bildung zum Klimaschutz verdient einen festen Platz in den Lehrplänen. Zu den Veranstaltern gehört u.a. auch das Office for Climate Education.

International Dialogue on STEM Education

Zusammen mit der Stiftung Kleine Forscher leiten wir das internationale Peer-Netzwerk „International Dialogue on STEM Education“ (IDoS) Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimawandelbildung spielen dabei eine zentrale Rolle. Das Netzwerk vereint über 120 Bildungsexpertinnen und -experten aus mehr als 30 Ländern, die gemeinsam ein Ökosystem für Bildungsinnovation und nachhaltige Transformation bilden. 2019 verabschiedeten sie das Positionspapier „Using Science to Do Social Good: STEM Education for Sustainable Development“, in dem sie die wichtige Rolle von MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung herausarbeiten.

Klimawandelbildung im Red STEM Latinoamérica​

Unser MINT-Netzwerk Red STEM Latinoamérica vereint über 90 Bildungs­institutionen in 13 lateinamerikanischen Ländern zum Thema MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimawandelbildung. Im Rahmen von STEAM Territories arbeiten lokale Akteurinnen und Akteure an kontextspezifischen Bildungskonzepten für ausgewählte Regionen. Das spanischsprachige MINT-Bildungsportal CREA (Centro de Recursos Educativos Abiertosdes Red STEM versammelt eine Fülle didaktischen Materials aller Partnerorganisationen. Im Rahmen der Initiative MINT-Bildung für Innovation entstehen kontinuierlich weitere innovative Inhalte für die Klimawandelbildung – von neuen Blended-Learning-Formaten bis hin zu interaktiven Klimawandel-Kartenund Virtual Classrooms.

Internationale Perspektiven auf Klimaschutz

In unserem Podcast „Courage & Innovation“ sprechen Dr. Claudia Uribe (UNESCO) und Dr. Nina Smidt (Siemens Stiftung) darüber, wie internationale Zusammenarbeit Bildung zum Klimawandel verbessern kann.

Voneinander lernen

Klimawandelbildung in Lateinamerika

In der Broschüre „Klimawandelbildung in Lateinamerika“ haben wir Best-Practice-Ansätze sowie Positionen zur Klimawandelbildung zusammengetragen. Sie soll Bildungsakteure weltweit ermutigen, Bildung zum Klimawandel auf die eigene Bildungsagenda zu setzen.

Kontakt

Wollen Sie mit uns Klimawandelbildung weltweit voranbringen?

Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!

Projektleiter MINT & Klima / Internationale Netzwerke
Badin Borde
badin.borde@siemens-stiftung.org

Leitung Regionalbüro Lateinamerika 
Ulrike Wahl Haber
ulrike.wahl@siemens-stiftung.org

Sie wollen tiefer ins Thema einsteigen?

Webseiten

Interviews & Blogbeiträge

Downloads

Unterrichtsmaterial

Die Zusammenfassung für Lehrkräfte des IPCC-Sonderberichts Ozean und Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima hält Impulse für den Unterricht, ein Glossar und weiterführende Links bereit.

Das Handbuch Das Klima in unseren Händen – Ozean und Kryosphäre beinhaltet einen Unterrichtsplan, wie Lehrkräfte der Klassenstufen 5 bis 10 das Thema Klimawandel im Kontext von Meeren, Gletschern und Co. behandeln können.

Die Broschüre fasst die wichtigsten Ergebnisse des IPCC-Sonderberichts 1,5°C globale Erwärmung für Lehrkräfte zusammen und beinhaltet ergänzend Aufgaben für den Unterricht.

Hintergrundmaterial

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